Google KI-Modus – Die Google Suche denkt jetzt mit

Google KI-Modus Die Google Suche denkt jetzt mit

TL;DR kompakt zusammengefasst: Strukturell ähneln sich KI-Modus und KI Übersicht – inhaltlich geht der Modus jedoch spürbar weiter. Wer aber eine völlig andere Erfahrung erwartet, wird nicht durchweg überrascht. Die Möglichkeit, im Dialog zu bleiben, statt immer wieder neu anzusetzen, ist zweifellos ein Zugewinn – vor allem für komplexere Recherchen.
Doch: Je mehr Antworten direkt von der KI geliefert werden, desto seltener klicken Menschen auf weiterführende Inhalte. Das ist bequem – aber auch ein Risiko. Denn wenn Content-Schaffende weniger Sichtbarkeit haben, könnten hochwertige Quellen austrocknen. Was bleibt, ist ein KI-Kosmos, der auf zunehmend dünnem Informationsboden steht.

Was genau verbirgt sich hinter Googles KI-Modus?

Googles KI-Modus stellt kein kosmetisches Update dar, sondern einen paradigmatischen Schwenk. Diese Funktion agiert nicht nur als intelligenter Antwortgeber, sondern als analytischer Gesprächspartner.

Der Modus destilliert Informationen aus einer Vielzahl an Quellen, verdichtet diese zu einem kohärenten Statement und bettet sie in einen dialogischen Rahmen – weg vom steifen Infokasten, hin zu fließender Interaktion.

Optisch erinnert das Ganze zunächst frappierend an die bekannten KI-Übersichten: selbe visuelle Sprache, ähnlicher Aufbau. Doch unter der Oberfläche lauert eine andere Architektur.

Der KI-Modus vereinfacht Ihre Suche, indem er die erweiterten Funktionen von Gemini 2.0 mit den erstklassigen Informationssystemen von Google kombiniert. Hinweis: Die Ergebnisse dienen lediglich der Veranschaulichung und beinhalten zukunftsweisende Funktionen.

KI-Modus vs. KI-Übersicht – Wo liegt der Unterschied?

Kurz gesagt: Der KI-Modus ist die evolvierte Variante der KI-Übersicht.

Hier einige seiner distinktiven Eigenschaften:

Tiefergehende Analysefähigkeiten: Während die Übersicht Informationen passiv zusammenflickt, zieht der KI-Modus mentale Linien zwischen Datensplittern, interpretiert Zusammenhänge und entwirft eigene Schlüsse.

Meistert komplexe Fragen: Wo die Übersicht bei simplen Faktensuchen glänzt, fühlt sich der KI-Modus auch bei vielschichtigen, ambivalenten Anfragen wohl.

Kontextuelles Erinnerungsvermögen: Folgefragen werden erkannt und in die semantische Kette eingeordnet, ohne dass man die Ausgangsfrage repetieren muss.

Bildliche Intelligenz: In der mobilen Google-App (Labs-Version für Android und iOS) kann der Modus sogar visuelle Inputs – etwa Fotos – in seine Antwortlogik integrieren.

Das Versprechen: eine organischere, individuelle Recherche-Erfahrung – besonders bei Inhalten, die Analyse und Interpretation verlangen.

Mit dem KI-Modus können Sie komplexe, mehrteilige Fragen stellen und Folgefragen stellen, um tiefer zu gehen. Hinweis: Die Ergebnisse dienen der Veranschaulichung und beinhalten zukunftsweisende Funktionen. Dieses Beispiel spiegelt Informationen aus der Vergangenheit wider und kann variieren.

Zugang zum KI-Modus – So öffnet sich das Tor

Aktuell fristet der Modus sein Dasein noch abseits der öffentlichen Suche.

Analog zur Einführung der KI-Übersichten begann auch der KI-Modus in den USA – zunächst exklusiv für Premium-Konten, nun frei zugänglich für alle US-amerikanischen Google-User.

Der Weg: Standort setzen, unter google.com/aimode auf die Warteliste – und binnen weniger Stunden sollte eine Einladungsmail eintreffen.

Nach der Freischaltung führt ein spezieller Tab, visuell an Gemini angelehnt, direkt zum Modus. Der Wechsel erfolgt von der herkömmlichen Suchseite aus – ein Klick, ein anderes Mindset.

Googles KI-Ahnengalerie – Kurzer Blick zurück

Wer glaubt, dass künstliche Intelligenz erst mit ChatGPT das Licht der Welt erblickte, irrt. Google feilt seit Jahrzehnten an algorithmischer Raffinesse.

Gemini – ein interner Codename für Googles Sprachmodellfamilie, geschmiedet vom DeepMind-Labor – bildet das technologische Rückgrat. Bard wurde umgetauft, Duet AI auf den Markt gebracht, und selbst die KI-Übersichten atmen Gemini-Luft.

Diese Übersichten wurden am 14. Mai 2024 in den USA lanciert und expandieren seither weltweit. Laut Advanced Web Ranking erreichten sie im Q4 2024 eine Präsenz in über 42 % der Suchresultate – ein Anstieg von beinahe neun Prozentpunkten im Vergleich zum Quartal zuvor.

KI-Übersichten – Das neue Google-Gesicht

Im Unterschied zu autarken Tools wie ChatGPT verschmelzen KI-Übersichten mit Googles angestammtem Ranking-System.

Heißt konkret: Die Resultate kombinieren konventionelle Links, Bilder und Produktinformationen mit einer von Gemini generierten Kurzfassung. So entsteht eine informationsgetränkte Oberfläche, die weitestgehend ohne Scroll-Orgien auskommt.

Doch je dominanter diese Überblicke, desto relevanter die nächste Stufe: der KI-Modus.

Realitätscheck: Was kann der KI-Modus wirklich?

Zeit für einen Praxistest.

Abfrage 1: „Was sind die Top-Reiseziele für Frühjahrsferien dieses Jahr?“ – Ergebnis: AI Overview lieferte eine blitzsaubere, ortsbezogene Zusammenfassung. Erwartung erfüllt.

Abfrage 2: „Und welche Reiseziele sind geeignet, wenn ich ein 6 Monate altes Baby dabeihabe?“ – überraschend präzise, gut kontextualisiert.

Dann der Wechsel zum KI-Modus:

Antwort 1 war visuell vergleichbar, doch die Wortwahl verriet: Der Modus denkt mit, schlussfolgert und empfiehlt – nicht nur zitiert er.

Dann die Folgefrage – ohne die Ausgangsfrage zu wiederholen. Und siehe da: Der KI-Modus erinnerte sich, verband die Kontexte und lieferte eine noch tiefgreifendere Liste, maßgeschneidert für Eltern mit Kleinkind.

Fazit: Klickrate unter Druck – Die Schattenseite des Fortschritts

Noch ist der KI-Modus nicht im regulären Suchbetrieb aktiv – doch seine Vorboten, die KI-Übersichten, zeigen bereits Wirkung.

Laut Ahrefs sank die Klickrate der erstplatzierten Seite um satte 34,5 %, sobald eine KI-Übersicht präsent war. Amsive konstatiert einen durchschnittlichen Rückgang von 15,49 % bei Keywords, die durch KI-Übersichten beeinflusst wurden.

Interessant: Bei markenbezogenen Begriffen kehrte sich der Trend sogar um – die Klickrate stieg um 18,68 %.

Klar ist: Wenn die KI den prominentesten Platz auf der Ergebnisseite besetzt, schrumpfen die Chancen für organische Klicks. Zwar könnten KI-generierte Links weiterhin Traffic erzeugen – doch Google zeigt diese Daten (noch) nicht in der Search Console an.

Vielleicht ändert sich das. Vielleicht auch nicht. Doch eines ist sicher: Wer im Netz sichtbar bleiben will, muss sich auf ein neues Spiel einstellen.